nelkenstrasse_2008-2011

2000-2010

2000 – 2010

Drei Kinder, drei Häuser, eine KIKRI

Im August 2000 trat unser Sohn Max – und damit auch wir – in die neue Welt der KIKRI ein. Ein Jahr später kam die knapp einjährige Mia dazu. Nach Mias rekordverdächtigen sechsjährigen KIKRI-Laufbahn gab es eine kleine Pause – ein Jahr später war unser Nachzügler Paul für vier Jahre an der Reihe. Insgesamt blicken wir also auf eine fast zwölfjährige KIKRI-Zeit zurück.

Wir Kinder durften in der KIKRI viel und vor allem eine wunderbare Kindheit erleben. Auch wenn wir zwar am Morgen manchmal nicht aus dem eigenen Haus wollten, fühlten wir uns bei der Ankunft schon wieder ganz wohl. Dies wegen der anderen Kinder und wegen der Leiter:innen. Max verbindet die KIKRI noch heute mit Gini, Mia mit Gini und Jenny und Paul mit Julica und Gini. Wir alle aber verbinden die KIKRI mit Katrin, die für uns das Herz der KIKRI war. Auch Erinnerungen an die KIKRI haben wir sehr unterschiedliche, Paul zum Beispiel erinnert sich an die Pizza mit Oliven (Oliven hatte er nicht gern, aber die Pizza war fein). Mia denkt an nervige Zweierreihen zurück, aber auch an die tägliche Mittagshüeti (am liebsten war sie bei Meritxell, weil diese so schön malen konnte). Max denkt gerne an den Sandkasten und das Sternenzimmer zurück. Es sind Schnipsel von alltäglichen Erinnerungen, die uns geblieben sind, die uns aber in den jungen Jahren so sehr geprägt haben. Natürlich könnte man hier noch ausschweifen und lange schwärmen, vom Mösli, von den Lagern, vom Räbeliechtliumzug und von den Theatern, die wir machen durften. Doch für uns war die KIKRI eben jeden Tag die KIKRI, nicht nur bei speziellen Anlässen. Für uns war die KIKRI Alltag, ein zweites Dihei. So, dass wir manchmal abends dann wiederum gar nicht mehr in unser richtiges Dihei zurück wollten.

Es war aber eine Ära, die nicht nur unsere Kinder, sondern auch uns Eltern geprägt hat!

Natürlich waren das wunderbare Haus, die vielen anderen Kinder und ihre Eltern, die stets einfühlsamen und geduldigen Betreuerinnen, die immer souveräne Leitung und das tolle pädagogische Konzept wichtige Gründe dafür, dass wir uns auf Anhieb wohl gefühlt haben – für uns Eltern war aber auch die unmittelbare Einbindung in diese Welt ein ganz entscheidender Aspekt. Durch die Elternmitarbeit wurden wir zum Teil dieses neuen Universums. Zuerst in Form der wöchentlichen Mittagshüeti und dann abwechslungsweise im Vorstand nahmen wir an den Diskussionen um die Probleme und Möglichkeiten der KIKRI teil und fühlten uns mit verantwortlich.

Die KIKRI hat sich in dieser langen Zeit immer wieder an Veränderungen anpassen müssen. Über hundertfünfzig Kinder und ihre Eltern sind gekommen und gegangen. Immer wieder wurde die Zukunft der KIKRI, das Verhältnis zur ETH, das Aufnehmen von Säuglingen, der Fortbestand der Kindergartengruppe und vieles mehr diskutiert.

Und auch die scheinbare Seele der KIKRI – das von den Kindern in Beschlag genommene villakunterbuntmässige Haus – blieb keine Konstante. Es gab langwierige Diskussionen im Vorstand über anstehende Neubaupläne der ETH. Wir versuchten den Verantwortlichen die Einzigartigkeit des Hauses darzulegen und erklärten die Unwägbarkeiten eines Neubaus – es half nichts, zu Beginn von Pauls KIKRI-Eintritt war der Neubau beschlossen! So musste Paul mit der ganzen KIKRI kurz nach seinem Eintritt in ein Provisorium an der Nelkenstrasse umziehen. Zu unserer Überraschung änderte sich mit dem Umzug gar nicht so viel. Weil im Neubau die pädagogischen und damit verbunden auch räumliche Qualitäten der ehemaligen Villa übernommen wurden, änderte sich zwar mit dem Bezug des neuen Hauses der Rahmen – aber die KIKRI blieb die KIKRI!

Das, was die KIKRI ausmacht ist nicht das alte und auch nicht das neue Haus. Und wir hören, dass sogar nach der Pensionierung von Katrin Imholz – sie hat die KIKRI wesentlich mit aufgebaut und über die Jahrzehnte geleitet – die KIKRI sich nicht grundlegend verändert hat. Katrin hat die ganz spezielle Philosophie der KIKRI bestimmt, vorgelebt und weitergegeben. So konnte die für uns einzigartige KIKRI-Welt in all der Zeit bestehen bleiben – und wird dies auch weiterhin! Wir sind sehr dankbar für alles, was wir in unserer Zeit in der KIKRI erleben durften: Für den Alltag und all die vielen Festtage, für die Entlastung und auch für die Belastung durch die zusätzlichen Arbeit beim Einbeziehen, für den Halt und für die Selbständigkeit, für die guten Gespräche mit den Betreuerinnen und der Krippenleiterin, für all die Bekanntschaften, Freundschaften und Freundschaften fürs Leben.

Dafür danken wir!
Ilinca, Marc, Max, Mia und Paul, Manaila Loeliger

KIKRI Zügelsong

«Hau ruck!»

Hau ruck! Hau ruck!
Hau ruck! Hau ruck!

Leeri Schachtle stönd parat
Det tüemer drii was ine gaht
D’Zyt isch knapp, das Züg isch schwär
Und komisch isches, d’Rüüm so leer

Hau ruck! – Mir zügled jetzt is neue Huus
Hau ruck! – Det luegemer zum Feischter us
Hau ruck! – Mir zügled und mir gänd eus d’Händ
Hau ruck! – Ja, rot, blau, gäl und grüen sind d’Wänd

Alles fertig schön isch’s xi
Und d’Zügelmanne chömed gli
Sie händ vill Chraft und packed ah
Alles nämeds mit, ja nüt bliibt da

Hau ruck! – Mir zügled jetzt is neue Huus
Hau ruck! – Det luegemer zum Feischter us
Hau ruck! – Mir zügled und mir gänd eus d’Händ
Hau ruck! – Ja, rot, blau, gäl und grüen sind d’Wänd

I de neue KIKRI gaht’s dänn los
Ez hät’s en Lift – de Garte isch gross
Es isch ganz bunt und d’Wänd sind rund
I de neue Chuchi chocht d’Doris xund

Hau ruck! – Mir zügled jetzt is neue Huus
Hau ruck! – Det luegemer zum Feischter us
Hau ruck! – Mir zügled und mir gänd eus d’Händ
Hau ruck! – Ja, rot, blau, gäl und grüen sind d’Wänd

Singe spiele und au lache
Mir mached wieder di tollschte Sache
Singe spiele – mir sind fit
Di neui KIKRI isch de Hit

Hau Ruck!

Die Jahre vergehen und wir singen immer noch: «HAU RUCK»

Gabi Stöckli mit Max und Vera
KIKRI Kinder von 2004–2006, resp. 2008-2012

Kunterbunt

Vor bald zwanzig Jahren startete unsere KIKRI Zeit, und seit über einem Jahrzehnt ist sie vorbei.

Noch immer denke ich gern an die alte, bunte Villa, den Lärm und die Farben.

Und noch immer erinnert mich «KIKRI» an die fröhliche Begrüssung eines Vogels am Morgen. Der Start im Morgenkreis, die Rituale im Lauf des KIKRI Jahres, die Ausflüge, die Feste und die endlosen Diskussionen – ich möchte sie nicht missen!

Die KIKRI ist eine erweiterte Familie, und viele Freundschaften der Kinder und Eltern halten bis heute.

Der Umzug ins neue Haus hat ihr nicht geschadet – im Gegenteil. Sie hat die Architektur, die ganze Strasse in Schwung versetzt und farbig gemacht.

Auf viele weitere Jahre!

Philip Ursprung,
KIKRI Vorstand 2006 – 2010

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