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2010-2020

2010 – 2020

Erinnerungen an die KIKRI Jahre 2012-2020

Unsere Familie war gute 8 Jahre Teil der KIKRI. In dieser Zeit haben sich unsere Kinder sozusagen die Türklinke in die Hand gegeben und die vielen Jahre haben nicht nur sie, sondern auch uns Eltern geprägt. Für Anatol und Solveig, die beide je halbjährig das erste Mal die KIKRI besuchten, wurden die anderen Kinder und die Betreuer-Innen sehr schnell zu ihrer erweiterten Familie, die sie jeweils während den Ferien vermissten. Und uns Eltern wurde schnell klar, dass es ein grosses Glück bedeutet, unsere Kinder während unserer Arbeitszeit in der KIKRI betreut zu wissen. Ohne die für uns absolut vertrauensvolle Atmosphäre wäre die allmorgendliche Verabschiedung und das Gefühl während unseres Wegseins ein ganz anderes gewesen.

Damit ein viertägiger Ausflug wie das Wirzweli mit vier- und fünfjährigen Kinder ohne ihre Eltern zu einer Bereicherung für alle wird, braucht es tiefe und intakte Beziehungen zwischen den Kindern und ihren Betreuer-Innen. Und auch für uns Eltern war es Vertrauen, welches wir währenddessen in unsere Kinder und in ihre Betreuer-Innen steckten. So schön und wichtig, wenn solche intensiven Erlebnisse alle Beteiligten stolz machen können und somit den Weg für weitere neue, mutige Erfahrungen eröffnen! Dem gesamten Team wünsche ich von Herzen, dass es die Arbeit mit den Kindern weiterhin so mutig und offen, so verantwortungsvoll und hingebungsvoll anpackt. Es ist alles andere als selbstverständlich, was unsere Kinder aus der KIKRI auf ihren Lebensweg mitnehmen durften.

Da ich fast 7 Jahre als Personalzuständige Teil des Vorstands war, erlebte ich das mehrheitlich sehr konstante Team, die fortschreitende Entwicklung der Auszubildenden und die erfrischenden Zivildienstleistenden aus nächster Nähe. Die Gewissenhaftigkeit und Motivation aller, mit guter Arbeit und viel Teamgeist ein fruchtbares Umfeld für die Kinder zu leisten, beeindruckte mich sehr. Und natürlich macht auch die Leitung eines solchen Betriebes eine sehr gute Arbeit und hat unseren grössten Respekt verdient! Die Form des Elternvereins mit einem Vorstand, der zusammen mit der Krippenleitung wichtige Themen bespricht, um dann gemeinsam Entscheidungen zu fällen und zu tragen, erwies sich über all die Jahre als ein sehr erfolgreiches Modell, das auch Anpassungen und Neuerungen immer wieder möglich machte.

Der Garten konnte anfangs noch nicht so ganz genutzt werden wie gewünscht, aber dafür wuchsen die Ideen, was er doch den Kindern in Zukunft alles anbieten könnte. Und so zog mit der Zeit ein Holzbus neben einen kleinen Bach, die Rutsche und eine Schaukel fanden ihren Platz gleichwohl wie ein Feigenbaum und immer wieder wurden kleinere und grössere Gartenprojekte mit den Kindern zusammen in den Angriff genommen.

Nachdem auch die sommerliche Überhitzung im Haus durch eine bauliche Massnahme unter Kontrolle gebracht werden konnte, blieb es bei alltäglichen kleinen Veränderungen und Anpassungen, die als solche zu einem lebendigen Haus einfach dazu gehören.

Für den Vorstand wurde die offene Frage der absehbaren Nachfolge von Kathrin auf Grund ihrer Pensionierung im 2018 ein grosses
Thema. Kathrin stand für die KIKRI mit ihrer ganzen Persönlichkeit und wir alle schätzten sie sowohl als Mensch, wie auch als Leitung ausserordentlich und konnten uns fast nicht vorstellen, wie es nach ihrem Weggang ohne sie in der KIKRI weitergehen sollte. Ihre Arbeit in den vergangenen Jahren hatte die KIKRI in fast allen Belangen sehr stark geprägt und geformt und sie konnte vielen jungen Auszubildenden und dem Team einen Arbeitsrahmen mit den Kindern bieten und lehren, der seinesgleichen sucht.

Dass wir die Leitungsstelle mit niemandem unbedeutenderem als unserer langjährigen, topmotivierten und sehr versierten Gruppenleiterin Jenny besetzen konnten, war einfach nur ein grosses Glück! Mit Jenny haben wir eine so würdige neue Leitung der KIKRI erhalten, dass es dem Vorstand und ich denke, auch dem Team, schon nach kurzer Zeit ganz selbstverständlich vorkam, dass ab jetzt die Fäden der KIKRI von Jenny in den Händen gehalten wurden.

Die vielen schönen Feste wie das Räbeliechtli, das Möösli Wochenende, aber auch die Elternabende, der Haus& Hoftag und die Vorstandssitzungen haben viele gemeinsame Erlebnisse und ganz selbstverständlich einen grossen Austausch mit den anderen Eltern und dem Team mit sich gebracht. Das Gefühl, dass alle etwas beitragen können am Rezept der KIKRI, dem täglichen Betreuungsort ihrer Kinder, als familienübergreifendes, gemeinsames grosses Team wurde dadurch nur gestärkt. Es sind aber auch die täglich gleichen Abholund Bringzeiten, die uns Eltern miteinander in Kontakt gebracht haben und so durch die Nachmittage Freundschaften entstehen liessen, die bis heute Bestand haben. Für mich waren die Abholund Bringzeiten und natürlich die Eingewöhnungszeit auch deshalb ganz speziell, weil mir da ein Einblick in den KIKRI Alltag gewährt wurde, der mir sonst verwehrt blieb. Die Wärme und Lebendigkeit dieser kleinen Menschen in einer Gruppe, die so sehr miteinander interagieren, sich selber und die anderen ausprobieren, sich aber auch uneingeschränkt in etwas vertiefen und auf etwas einlassen können, so dass die Umgebung weit weg rückt, hat mich immer sehr fasziniert! Und ich empfand grossen Respekt gegenüber den BetreuerInnen, die sehr feinfühlig auf diese unterschiedlichen Situationen reagieren und die Kinder in ihren Bedürfnissen unterstützen konnten. Zu sehen und mitzuerleben wie sich die verschiedensten Persönlichkeiten (die Kinder und auch die Lernenden) in den jeweils vier Jahren entwickelten – das war absolut grossartig!

Das sind unsere Erinnerungen an die KIKRI Zeit – den starken Einfluss auf den Krippenalltag von Corona ab dem Frühjahr 2020 habe ich in meinem persönlichen Rückblick ausgeklammert. Ich wünsche allen Kindern, den Eltern und vor allem auch dem Team sehr, dass in naher Zukunft bald wieder ein Betrieb unter normalen Umständen möglich sein wird!

Anina Schuster, KIKRI Vorstand
Anatol und Solveig,

KIKRI Kinder von 2013-2017,
resp. 2017-2020

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Zivildienstleistender – Winter, Frühling, Sommer 2015

Der Schreck aller berufstätigen Eltern hat auch mich erfasst. Die ersten knapp zwei Monate kämpfte ich mit diversen Keimen der Kinder. Fairerweise wurde ich von anderen Betreuerinnen schon vorgewarnt. Die eine oder andere Krankheit wirst auch du durchstehen müssen, sagte mir die Krippenleitung bereits, als ich die Zusage für meinen sechsmonatigen Zivildiensteinsatz erhielt.

Eines Tages kam die dreijährige Anna zu mir und erzählte, dass sie bald ein Geschwister bekommt. An dieser Geschichte war nichts Wahres. Egal mit welcher Absicht sie diese Aussage allen erzählte, sie war in einem Entwicklungsprozess. Jede Phase der Kinder bringt Überraschendes hervor. Ich durfte Dutzende Erkenntnisse während meinem Zivildiensteinsatz gewinnen.

Für mich war die Zeit in der KIKRI eine meiner schönsten. Gerne hätte ich noch länger dort gearbeitet – eigentlich passte alles perfekt! Doch ich hatte alle meine Zivildiensttage geleistet, somit verabschiedete ich mich mit einem weinenden Auge von der ganzen Gruppe.

Drei Jahre später wurde ich selber mit 25 Jahren das erste Mal Vater. Der Rucksack an Erfahrungen im Umgang mit Babys und Kleinkindern hatte sich definitiv wegen euch vergrössert! Danke KIKRI – Ihr seid die Grössten…

Manuel Hallwyler, Zivildienstleistender 2015

Mösli-Weekend

KIKRI «Urlied»

Uf Stei und uf Erde

Da stahn ich so gern
Am Tag gsehn ich d’Sunne
Und znacht gsehn ich d’Stern.
Ich schwümme die Wälle
Und tanze mitem Wind
Zwüsched Himmel und Erde

es frohs KIKRI Chind